Leseprobe: Ungelebte Unterwerfung - Seite 3
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»Gut, dann lass uns noch etwas trinken gehen und dann nach Hause fahren.«
Als er sich später verabschiedete, war mir nicht wohl bei dem Gedanken allein nach Hause zu fahren. Mein Hintern fühlte sich an wie Brei und somit fuhr ich lieber zu Wendy, um von ihr begutachten zu lassen, was noch übrig war. Bei ihr angekommen schob ich sie sofort in den Nebenraum und zog meine Hose herunter. Sie zog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein und sagte:
»Du bleibst bitte genauso stehen, ich bin gleich wieder da.«
Ein wenig mulmig wurde mir nun doch, und als Wendy mit Tupfer, Pflaster und Desinfektionsmittel wiederkam, bestätigen sich meine Befürchtungen, dass ich wohl offene Wunden am Hintern hatte.
»Wie konnte der Dich denn so allein durch die Gegend laufen lassen?», fragte sie empört.
»Naja, ich wusste ja nicht, dass es so schlimm ist, ich hab ihm halt gesagt, dass alles Okay ist«, erwiderte ich.
»Der spinnt doch wohl, womit hat der Dich denn so zerfleischt?«, reagiert sie nun aufbrausend. Ich stellte mich ruckartig senkrecht:
»Wendy, ich dachte, das hier wäre ein SM-Club, also hör auf das zu dramatisieren und kleb da ein Pflaster drauf! Wir hatten Spaß, nun mach mir das nicht kaputt.«
Irgendwann hatte Axel dennoch mein Vertrauen und ich ging auch mit zu ihm nach Hause. Wir saßen plaudernd auf seiner Terrasse, tranken Wein, spielten oder kuschelten einfach vor dem Fernseher. Wir sahen uns beinahe regelmäßig, nur wollte er nie mit mir in Clubs gehen. Ich beließ es dabei, denn er begründete es damit, das er ja einen Job in der Politik hatte und auf keinen Fall irgendwo in der Öffentlichkeit gesehen werden dürfe. Was mich allerdings sehr störte, war, dass er mich jedes mal nackt seine Wohnung putzen ließ und das, obwohl putzen nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehörte. Ich nahm es hin, genau wie auch den Fakt, dass er sich oft nicht an das Codewort hielt. Er ging weit über meine Grenzen, würgte mich mit einem Seil und schlug so stark zu, dass ich es fast nicht mehr aushielt, auch wollte er mich partout anal ficken, wogegen ich mich aber regelmäßig wehrte. Ich versuchte mit ihm darüber zu reden, schrieb ihm auch genau das und genauso ignorierte er auch meine Anmerkungen.
Meine Freundin Mika wies mich eines Tages darauf hin, dass mit Axel wohl etwas nicht zu stimmen schien, denn sie hatte ihn erst kürzlich auf einer Party gesehen. Da sie um die »Ausrede« bei mir wusste, dass er als politischer Berater nicht öffentlich gesehen werden wollte, erzählte sie mir natürlich umgehend davon. Wir waren beide mehr als verwundert. Ein wenig später wunderte ich mich dann aber nicht mehr.
Es war mal wieder einer dieser Abende, an denen sich über 100 Berliner Perverse in einem ganz normalen Café trafen, um sich kennenzulernen und unverfänglich zu plauschen. Um einen Tisch herum saßen nun ein paar Mädels, die mir alle bekannt waren, keine davon kam aber zum Subbiekränzchen, aber alle waren auf meiner Freundesliste in der SZ. Wir plauderten also über dies und jenes, natürlich auch über anwesende und nicht anwesende Kerle. Eine nach der anderen erzählte von ihren in den letzten Wochen erlebten Begegnungen und wie durch ein Wunder hatten dieses Mal alle viel zu berichten. Denn jede von uns hatte einen Mann kennengelernt und beschrieb ihn nun mit glänzenden Augen und voller Begeisterung.
Plötzlich entstand eine Pause, alle sahen sich nachdenklich an und uns fiel es wie Schuppen von den Augen. Denn uns wurde schlagartig bewusst, dass wir alle von ein und demselben Mann erzählten – AXEL!
»Sag mal hast Du den nicht angeschleppt?«
Alle Köpfe drehten sich zu mir. Es war einfach unfassbar, aber dieser Typ arbeitete systematisch meine Freundesliste ab. Ich war fassungslos und stellte ihn per E-Mail zur Rede und es kam noch besser. Er machte gar keinen Hehl daraus und gab das sogar unumwunden zu. Schließlich seien wir ja erwachsene Menschen und auch nicht miteinander verheiratet, wir könnten doch also tun und lassen, was wir wollten. Auch würde jede Begegnung auf Freiwilligkeit beruhen und vor allem auf Einvernehmlichkeit, keine der Frauen hätte er dazu gezwungen. Er meinte das alles wirklich ernst und ich verstand die Welt nicht mehr bei so viel Dreistigkeit!
Für mich war dieses Kapitel somit aber so etwas von abgeschlossen, sodass ich ihn aus meiner Freundesliste schmiss und alle Nachrichten von ihm ignorierte. Ich hatte nun echt genug von den Kerlen, die spannen doch wohl alle lauwarm. Warum geriet ich immer nur an solche Typen?
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