XL-Leseprobe: Schattenkartell - 5
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Vorhang zu, kurzer Umbau, Vorhang auf: Szene zwei. Veronique und ich stehen immer noch zusammengebunden vor einem Schreibtisch der Polizeiwache. Erneut ein unverständlicher aber scharfzüngiger Dialog respektive Monolog, nach dessen Ende wir Rücken an Rücken in ein Rahmenportal auf einer kleinen Drehbühne gefesselt werden.
Auftritt einer Richterin. Die leitende Offizierin der Polizeiwache schildert die Vorkommnisse, die Richterin wendet sich einzeln an uns, fragt vereinfacht: »Guilty?«, von uns spontan erwidert mit zweimal »No«. Die Richterin wendet sich wieder an die leitende Offizierin und ordnet an, uns unsere Geständnisse zu entlocken. Banal, aber so die simplifizierte Überleitung zu unserer peinlichen Befragung.
Mochte der Handlungsfaden auch wenig komplex sein, die Inszenierung unserer Folter war raffiniert. Po-an-Po und Dos-a-Dos zum X in das Portal gefesselt zu sein, ließ den einen, unmittelbar am Leiden des anderen, teilhaben. Ohne auf die perfiden Details einzugehen, es war immer wieder und erst recht für unsere BDSM-Novizin eine physische und auch seelische Herausforderung, diese semi-öffentliche Züchtigung durchzustehen, ohne auf das Safeword zurückzugreifen. Über eine Stunde waren wir sadomasochistisch gemartert worden, bevor sie uns erneut nach dem Geständnis fragten und wir wie abgesprochen erneut verneinen mussten. In der lokalen Sprache verkündigte die Richterin noch die Anordnung, die beiden Geständigen sollten unter strengsten Auflagen sicherheits-verwahrt werden bis zu endgültigen Verhandlung über ihre Bestrafung, der Stoff für weitere Show-Abende.
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Der weit unangenehmere Teil des Abends, jener vor dem Veronique nach meiner Vorankündigung tags zuvor ebenfalls die meisten Befindlichkeiten hatte, stand uns noch bevor: unsere Käfighaltung im Foyer. Nicht jeden Show-Abend, aber doch jetzt zur Premiere, wollte man den elitären und betuchten Business-Damen auch nacktes Fleisch zum Anfassen und Befühlen offerieren. Hinter dem geschlossenen Bühnenvorgang ging es unverzüglich in die Etage darunter, wo am Ende des Ganges im Kegel eines Spotlichts die kleine runde Hebebühne mit dem aufgesetzten Rahmenportal stand, ähnlich dem heutigen Bühnen-Set nur schmaler. Ebenso wurden wir erneut Rücken an Rücken in das Portal gekettet, ungeniert, ungereinigt, behangen mit den perfiden Sex-Toys, mit denen sie uns gequält hatten. Lady Cho lächelte ihr täuschendes Lächeln, drückte den roten Pilzknopf, worauf die hydraulischen Maschinerie uns langsam aber unbarmherzig in den Käfig des darüber liegenden Foyers empor liftete. Ein schrecklich-schockierender, albtraumhafter Moment, wenn du in derart peinlichem Aufzug in die Mitte einer illustren Gästeschar exhibitioniert wirst, allein noch separiert durch den Kranz an Gitterstäben, zwischen denen alsbald schon die ersten reich beringten Hände hindurch langten. Sei professionell, Nudio! , aber dennoch schüttelte es mich beim Anblick der homogen maskierten Gesichter in so unmittelbarer Nähe, und dem abstoßenden sensorischen Gefühl von fremden manikürten Fingern an der empfindsamen Spitze meines Penis. Veronique schauderte es nicht minder, wie ich am vibrierenden Kontakt unserer blanken Pobacken deduzierte. Eine halbe Stunde Ewigkeit.
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Tags: Leseprobe, Femdom, Keuschhaltung, Malesub, Fetisch, Utopie